Maschinen, 1974
Beton weiß, 11-er Gruppe
160 x 306 x 160 cm
Entstanden innerhalb des Symposions
für junge Bildhauer der Stadt Velbert
 
     
Seine gegenwärtige Lebensform bedroht den Menschen häufig mit dem Verlust der Individualität. Der Roboter, die Mensch-Maschine ist im übertragenen Sinn keine Fiktion mehr. Das ist zwar keine neue Erfahrung, aber sie zwingt mich zur Auseinandersetzung, und dazu bediene ich mich der mir gegebenen künstlerischen Ausdrucksmittel.

"Maschinen" nenne ich meine Velberter Arbeit. Die einzelne Figur ist auf ihre wesentliche Form reduziert, hat nicht einmal vom Kopf abgesetzte Arme und keine Gesichtszüge. Aber all das ist da und könnte jeden Augenblick in Bewegung treten, doch die Figur hat keine Persönlichkeit mehr.

Elf dieser Figuren, eine wie die andere, stehen in gesetzmäßigen Entfernungen beieinander. Menschen vom Fließband, im Fließband, als Fließband. Die Abstände zwischen den Figuren sind so eng, daß lebendige Bewegung erschwert ist: Die Mächtigkeit der Mensch-Maschine kann vom Passanten körperlich erfahren werden.

Daß ein Erwachsener die Figuren gemeinhin überragt, dürfte ihn nur sekundenlang täuschen. Die Farblosigkeit des Materials verstärkt das Bedrohliche der Versteinerung des Individuums zur Unperson.

Die Mensch-Maschine ist als Einzelstück aktiv und multipliziert zur Gruppe aggressiv. So soll sie sich dem Betrachter auch darstellen. Meine Arbeit will zur Auseinandersetzung auffordern und Reflexionen provozieren: Mit dem Verlust ihrer Individualität werden Menschen zu Maschinen.

Meine Arbeiten fixieren aber keine Inhalte. Auch die in Velbert will mehrdeutig sein. Der Künstler darf, so meine ich, seine eigenen Gedanken, die dem Werke zugrunde liegen, dem Betrachter nicht aufzwingen; er muß ihnen Ausdruck geben und zugleich der subjektiven Betrachtung Spielraum lassen. Lebenserfahrungen prägen den Menschen, und entsprechend reagiert er auf Begegnungen, auch künstlerische. Diese Erfahrung will ich mit "Maschinen" gleichfalls bewußt machen.